Die Jahre 1951 bis 1953

 
 
 
   
 

 

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Deutscher Fußball 1951 bis 1953

Herberger erprobte Spieler um Spieler und fand langsam zu einem Stamm, mit dem sich etwas bewegen ließ. Am 17. Juni 1951 bei der 1:2-Niederlage gegen die Türkei in Berlin debütierten gleichzeitig Kohlmeyer, Posipal, Liebrich und Schanko in der A-Auswahl, bei der 2:0-Revanche im November kam Rahn zu seinem ersten Einsatz. Im September hatte sich Maxl Morlock beim 2:0-Sieg in Wien gegen Österreich mit einem Tor eingeführt, und im November 1952 beim 5:1 gegen (wieder einmal) die Schweiz feierten Schäfer und Eckel ihren Einstand. Der Kölner steuerte dabei zwei Tore bei.

Viele von Herbergers favorisierten Spieler überzeugten durch konstant gute Leistungen in den Vereinsmannschaften und errangen mit diesen einen Titel nach dem Anderen: Allen voran der 1. FC Kaiserslautern mit den Walter-Brüdern, Kohlmeyer, Liebrich und später auch Eckel wurde Südwest-Serienmeister und regelmäßiger Finalist um die Deutsche Meisterschaft. 1951 und 53 brachten sie die Meistertrophäe mit nach Hause, 1950 und 52 mussten sie dem VfB Stuttgart den Vortritt lassen. Nicht minder machten der 1. FC Nürnberg, der 1. FC Köln, Rot-Weiss Essen und der Hamburger SV von sich reden. So sehr, daß eine Gewitterwolke am Herbergerschen Horizont auftauchte. "Echte" Profivereine aus Italien, Spanien und Frankreich, in denen man wesentlich mehr als 320 Mark im Monat verdienen konnte, streckten nach und nach ihre Fühler aus und versuchten den deutschen Leistungsträgern die Auswanderung schmackhaft zu machen. In diesem Moment waren sich der Bundestrainer und die Vereinsoberen einmal einig. Es galt, den Ausverkauf im Keim zu ersticken, und das gelang auch mit vereinten Kräften. Von den persönlichen Befindlichkeiten der Spieler einmal abgesehen waren die Hilfestellungen seitens des Vereins beim Aufbau einer Existenz und das sichere "Aus" in der Nationalmannschaft überzeugende Argumente, die Heimat nicht zu verlassen.

Am 24. Juni 1953 begann in Oslo der Kampf der Qualifikationgruppe 1 um die Teilnahme an der fünften Fußball-Weltmeisterschaft. Norwegen empfing das Saarland in dessen ersten offiziellen Länderspiel überhaupt, führte nach einer Viertelstunde mit 2:0, ließ sich aber doch noch abfangen und mit 3:2 besiegen.
Als am 19. August ebenfalls in Oslo den Deutschen nur ein 1:1 gelang (Fritz Walter glich in der 44. Minute die norwegische Führung aus), wurde klar, daß die Qualifikation kein Selbstläufer werden würde.

Am 11. Oktober in Stuttgart gegen die Saarelf stand bereits sehr viel auf dem Spiel, zumal Fritz und Ottmar Walter verletzt fehlten. Trotzdem gelang ein 3:0-Sieg mit zwei Morlock-Toren, der die Deutschen an die Tabellenspitze der Gruppe 1 hievte. Allerdings entsprach das Ergebnis nicht dem Kräfteverhältnis auf dem Spielfeld - Herbergers Mannschaft hatte nicht wirklich überzeugt.

Als Norwegen im Rückspiel in Saarbrücken den Gastgebern ein 1:1 abtrotzte und sich am 22. November in Hamburg von der deutschen Mannschaft mit 5:1 besiegen ließ, sahen die Voraussetzungen für das Unternehmen Schweiz plötzlich viel günstiger aus...

Norwegen war aus dem Rennen.
Im Rückspiel in Saarbrücken würde den Deutschen ein Unentschieden reichen.
Sollte das nicht zu schaffen sein?


 

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