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Max Morlock
(*11.05.25 +10.09.94):
Alter 1954: 29
Beruf: Während der WM rechneten die Morlocks mit einem "Aus" im Viertelfinale und planten ihren Italienurlaub für die Zeit nach Spiez. Inge reiste mit Freunden und Urlaubsgepäck an - und musste dann noch eine Woche auf Maxl warten, um schließlich mit ihm in die entgegengesetzte Richtung zu fahren - nach Hause! Dass sie sich damals so einen Urlaub leisten konnten, sprach für eine solidere finanzielle Basis, die die Totobranche zu dieser Zeit abwarf. Wobei der "Club" seinem wichtigsten Spieler bestimmt eine Menge ermöglicht hatte, wenn es darum ging, ihn zufrieden zu stellen. Andererseits war Morlock ein Mann, der sich zu arrangieren verstand, und ein Mann ohne große Ansprüche - er war die Solidität in Person. Und der Prototyp des Lotto-Totoladenbesitzers, wenngleich er es zuletzt bis zum Bezirksstellenleiter bringen wird.
Charakter: Schon als Kind konnte und wollte er nur an Fußball denken. Ein Zustand, der sich sein Leben lang nicht änderte. Er war der Raufbold schlechthin, der Kleine, der immer irgendwas ausgefressen hatte und den man mit Strafen kaum bändigen konnte. Seine unerhörte Energie fand bald ihre Bestimmung auf dem Sportplatz und verschaffte ihm einen angemessenen Grad an Gelassenheit, wie man es aus dem Bayerischen, pardon, aus dem Fränkischen kennt. Dabei überraschte Morlock mit einem teils valentinesk hintergründigen Humor, über den er allerdings auch manchmal alleine lachen musste, weil die Masse ihn nicht verstand.
Deutsche Mannschaft: Trotz geringer Körpergröße hatte sein Ehrgeiz aus ihm einen der sprunggewaltigsten und torgefährlichsten Stürmer des Landes gemacht. 1950 ersetzte er den kranken Fritz beim ersten Nachkriegsländerspiel gegen die Schweiz und wurde zur festen Institution in der Nationalelf. "Kein Spiel ohne Morlock-Tor" (Bilanz am 04.07.54: 18 Länderspiele, 19 Tore) hieß es lange Zeit. Insgesamt: 26mal A-Auswahl (zwischen 1950 und 56), 21 Tore; 1mal B-Auswahl (1956).
Ehrungen: Silberlorbeer 54Fußballer des Jahres 1961 Goldene DFB-Nadel.
Familie: Morlock wurde als zweiter Sohn eines Werkmeisterehepaares geboren, das in der Fußballhochburg Nürnberg/Fürth lebte.1950 heiratete Maxl seine Ingeborg, die Tochter eines alten Clubfunktionärs (dessen Zigarrenladen mit Totoannahmestelle er schon vorher übernommen hatte). Zwei Töchter (Ursula und Brigitte) und ein Dackel (Hexi) ergänzten die Familie im Laufe der Zeit.
Größe/Gewicht 1954: 1,70 m groß und 74 kg schwer.
Hobbys: Tennis.
International: Angebote aus dem südeuropäischen Ausland erhielt Morlock ab 1950 mehrere Male. Obwohl die Vereinsunterhändler mit einem Koffer voller Bargeld bei ihm auftauchten, hielt er dem "Club" und der Heimat die Treue. Ihm genügten die Auslandsreisen mit dem Verein nach Spanien und in die USA.
Jobs: Bis 1947 arbeitete er in einer Lichtmaschinenfabrik, dann machte er den Führerschein und wurde LKW-Fahrer.Übernahm eine Toto-Lottoannahmestelle und richtete sich ein Sportgeschäft ein. Später wurde er erste Testperson für Adi Dasslers Schuhnovitäten. Jede neue Kreation wurde nach 1954 von Morlock persönlich ausprobiert und für gut oder weniger gut befunden.
Krieg: Der Krieg verschlug ihn erst als Panzerfunkwart nach Dänemark, dann landete er in Pommern. Seine Gefangenschaft in der Britischen Zone dauerte nicht lange - im September 1945 kam er wieder nach Hause und durfte Fußballspielen.
Leben: Morlock bekam mit 65 gesundheitliche Probleme: erst wurde eine Bypass-Operation erforderlich, dann erlag er einer tödlichen Krebserkrankung.
Meisterschaften: Schon 1948 wurde er mit dem "Club" gegen die Waltermannschaft aus Kaiserslautern Deutscher Meister.Und als reiferer Spieler führte er 1961 als Stratege seine wesentlich jüngere Mannschaft zum wiederholten Deutschen Meistertitel. Pokalsieger 1962.In der Torschützenliste der Oberliga Süd war er fast jährlich dabei und mischte oft vorne mit::1947 als Dritter, 1948 Zweiter, 1951 und 52 Erster, 1953 Dritter, 1954 als Vierter.
Nummer WM 54: 13
Oberligamannschaft 1954: 1. FC Nürnberg.
Position: Bevorzugt spielte Morlock rechter Halbstürmer.
Qualitäten: Stellte sich voll und ganz in den Dienst seiner jeweiligen Mannschaft. Wenn er Tore schießen sollte, tat er dies. Wenn er die Verteidigung verstärken sollte, war er sich auch dafür nicht zu schade.
Rufname: Maxl.
Spielführer in der Nationalelf: Einmal 1956.
Ursprung: Nürnberg.
Vereine: 1933 bis 1965 1. FC NürnbergZwischen 1945 und 1963 absolviert er in der Oberliga Süd 451 Spiele (Rekord!) und erzielt 286 Tore (Rekord!). Freundschaftsspiele eingerechnet kommen Beobachter auf um die 900 Spiele für den Club!
XY: Autor von "Morlock Morlock erzählt ... Von der Schülerelf zur Weltmeisterschaft" (Süddeutscher Verlag, München 1955).
Zimmer in Spiez: Nr. 305 mit Bernhard Klodt.
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