Paul Mebus

 
 
 
   
 

 

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Paul Mebus
(*09.06.20 +12.12.93):


Alter 1954: 34

Beruf: Begann 1947 eine Ausbildung zum Fußballlehrer an der Sportschule Köln, wo Herberger das Sagen hatte. Mebus wurde Bester des ersten Jahrgangs und zur Belohnung für ein Jahr Herbergers Assistent, bis ihm der ehrgeizigere Hennes Weisweiler den Platz streitig machte.

Charakter: Marta Mebus charakterisierte ihn später als guten Redner, klugen, humorvollen und auch sehr bescheidenen Menschen. Aber Paul Mebus feierte auch gerne, war zwar Nichtraucher aber Biertrinker, und irgendwann wurde er zum Alkoholiker.

Deutsche Mannschaft: 6mal A-Auswahl (1951 bis 1954), 2mal B-Auswahl (1953 bis 1954).

Ehrungen: Silberlorbeer 54, Goldene Ehrennadel des Westdeutschen Fußballverbandes.

Familie: Mebus war Sohn eines Drehers - und wäre selber gerne Schuster geworden. Paul heiratete Marta Ende 1946 - Beide schenkten zwei Söhnen (Axel und Mario).das Leben.

Größe/Gewicht 1954: 1,68 m groß und 73 kg schwer.

Hobbys: Feiern und Fußball.

International: 1952 konnte er ein lukratives Auslandsangebot nicht annehmen, da er sich von seinem Ältesten Scharlach geholt hatte und über Wochen krank war. Er hätte es auch nicht angenommen, da ihm Geld nicht wichtig war und er sich in der Heimat etwas aufbauen wollte.

Jobs: 1951, mit dem Wechsel zum 1.FC Köln, eröffnete er ein Modegeschäft in einer Straße, in der mehrere Kölner Spieler irgendein Geschäft besaßen. Obwohl er dort nach der WM reinseidene Halstücher mit einem Aufdruck der Endspielaufstellungen und den Namen und Flaggen der anderen Teilnehmernationen verkaufte, ging er 1960 mit dem Modegeschäft pleite. Einen Posten als Trainer hatte er da aufgrund von Alkoholproblemen längst verloren. Doch Mebus hatte Glück im Unglück und fand im Chef der Kölner Lottozentrale einen Gönner, der sich seiner annahm, ihn anstellte und ihn "trocken" bekam.

Krieg: Vier Jahre lang kämpfte er an der Front, machte den Rückzug der Truppen aus Lappland zu Fuß und kämpfte in der letzten Kesselschlacht in der Mark Brandenburg. Im Lazarett in Luckenwalde pflegte ihn seine zukünftige Frau Marta, eine Schlesienvertriebene, die ihm nach seiner verletzungsbedingten frühen Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft nach Westfalen folgte. Wegen einer Fraktur im linken Arm, die ihn 10 cm Knochen kostete, musste er einige Jahre lang eine Ledermanschette tragen.Trotz dieser Manschette spielte Mebus in seinem Verein eine tragende Rolle, brach sich allerdings auch dreimal den Unterarm, was längere Spielpausen mit sich brachte.

Leben: 1963 ließ sich Marta von ihm scheiden und erhielt das Sorgerecht. Viele Jahre später stellte sie den Kontakt zu ihm wieder her, doch die Zwei blieben getrennt. In Paules letzten Jahren, er erkrankte an Blutkrebs, pflegte sie ihn wieder, so wie damals im Lazarett, als sie sich kennen gelernt hatten.

Meisterschaften: Weltmeister 1954,Westmeister 1954 und Vizewestmeister 1953, Vizepokalsieger 1954.

Nummer WM 54: 9

Oberligamannschaft 1954: 1. FC Köln.

Position: Außenläufer.

Qualitäten: Überdurchschnittliche Begabung traf auf Konditionsschwäche.

Rufname: "Paule".

Spielführer in der Nationalelf: Mindestens einmal in der B-Auswahl.

Trainerstationen: SV Troisdorf 05, SC Euskirchen, SV Schlebusch, TuRa Hennef, TuS Höhenhaus, Eitorf 09.

Ursprung: Benrath, Westfalen.

Vereine: Mit 9 wurde er Vereinsmitglied, und schon mit 17 war er in der ersten Mannschaft des VfL Benrath aktiv, den sein Vater und dessen Brüder aus der Taufe gehoben hatten. 1951 wechselte er zum 1.FC Köln, für den er bis 1956 91 Oberligaspiele bestritt.

Wunden: Die Genesung von einer Scharlacherkrankung zögerte sich hinaus, weil Paule oft heimlich das Krankenbett verließ und Fußball spielen ging. Er war regelrecht fußballverrückt. Auch als er gegen Ungarn eine Knochenabsplitterung erlitt und nur noch am Spielfeldrand mithumpeln konnte, gab er sich mit einer provisorischen Wickelung zufrieden. Erst nach seiner Rückkehr nach Köln wurde die Notwendigkeit eines Gipses erkannt.

XY: Schon als Messdiener spielte er gerne Fußball, kam deshalb öfters zu spät und erhielt zur Strafe Schläge aufs Ohr. Er rächte sich später und konvertierte.

Zimmer in Spiez: Nr. 311 mit Toni Turek.





 

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