Hans Weilbächer

 
 
 
   
 

 

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Hans Weilbächer
(*23.10.33):


Alter 1954: 20

Beruf: Schreiner.

Charakter: Konsequent.

Deutsche Mannschaft: Neben zwei B- und zwei Amateur-Länderspielen wurde er 1955 gegen Irland in die A-Nationalmannschaft berufen.

Familie: Heiratete 1957 seine Frau Ingeborg, die eine Tochter zur Welt brachte.

Größe/Gewicht 1954: 1,75 groß.

Hobbys: Tennis, Langlauf.

Jobs: Ließ sich 1955 bei seinem Arbeitgeber Hoechst zum Kalkulator umschulen. Derselbe Arbeitgeber hätte sich sehr unflexibel gezeigt, wenn Weilbächer noch eine Saison in der neugegründeten Bundesliga drangehängt hätte. Weshalb er sich für den Beruf und gegen den Sport entscheiden musste.

Krieg: War bei Kriegsende zwölf Jahre alt.

Leben: Wechselte 1956 NICHT für 30.000 Mark Handgeld zum Wuppertaler SV, weil sein Schwiegervater seine Tochter in Frankfurt behalten wollte und sein Veto einlegte.

Meisterschaften: 1959 Deutscher Meister und 1960 Europacupfinalist.

Oberligamannschaft 1954: Eintracht Frankfurt.

Position: War erst Außen-, später rechter Halbstürmer.

Qualitäten: Als Spieler beschrieb man ihn als stabil, hart und schnell. Als unermüdlichen Dauerläufer und zähen Kämpfer.

Rufname: "Hansi" oder auch "der blonde Hans".

Trainerstationen: War für kurze Zeit Spielertrainer für Oberursel und Langen, verlor aber bald den Spaß daran, als er durch die Mannschaftsaufstellung über die Monatsgehälter seiner Spieler entscheiden musste.

Ursprung: Hattersheim.

Vereine: Von Amicitia Hattersheim (1943 bis 1952) kam er zu Eintracht Frankfurt (1952 bis 1965), wo er in 241 Oberligaspielen 48 Tore erzielte.

Wunden: Im Frühjahr 1953 und zwei Tage, nachdem er beim 7:1-Sieg gegen den VfR Mannheim vier Tore erzielt hatte, deutete Weilbächer die Gesten eines ihm bekannten Verkehrspolizisten falsch, und sein Motorroller kollidierte mit einer Straßenbahn. Die Folge war eine schwere Knieverletzung, der er eine wochenlange Spielpause verdankte. Obwohl die Verletzung gut verheilte, musste er vom linken auf das rechte Bein als Sprungbein "umlernen", was ihm nicht perfekt gelang.

(kein) Zimmer in Spiez: Weilbächer ist das Phantom unter den Aussortierten. In Fritz Walters 54er-Memoiren taucht er nicht auf, wahrscheinlich, weil er bereits fünf Tage vor Lehrgangsende zu einem Amateurländerspiel in Longwy gegen Frankreich reisen musste. Wenngleich sich Weilbächer gedacht haben wird, dafür ja nicht zu können und trotzdem eine Chance zu besitzen, lässt sich Walters Vergesslichkeit vielleicht auch so verstehen, dass er bereits wusste, dass Herberger den jungen Frankfurter nicht ernsthaft eingeplant hatte. Dass dessen Zenit längst nicht erreicht war und er Jahre später an der Seite von Alfred Pfaff mit der Frankfurter Eintracht große Erfolge feiern sollte, wird ihn selber nur wenig getröstet haben. Aber die Zahlen aus der Einleitung seien hier noch einmal wiederholt: 1954 besaß der DFB 1,6 Millionen Mitglieder. Davon auch nur zu den (vermeintlich) besten 29 zu gehören sollte genug der Ehre gewesen sein.




 

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