Dr. Georg Xandry

 
 
 
   
 

 

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Dr. Georg Xandry
(*29.01.1890 +08.12.1973)


"Schorsch", der groß gewachsene Sohn eines Malermeisters aus Neu-Isenburg, besaß hugenottische Wurzeln und vertrat als FIFA-Beauftragter des DFB die Interessen der Deutschen auf Funktionärsebene - eben da, wo die Spieler nicht wirken konnten.

Mit 15 verfiel der Sohn eines Malermeisters dem Fußball und wurde Verteidiger, mit 16 bereits Vereinsvorsitzender und mit 38 Generalsekretär des DFB. Trotzdem sollten sich seine Nachfahren an ihn als "ausgesprochen unsportlich" erinnern. Mit einer Körpergröße von 1 Meter 86 besaß er Gardemaß und landete im Ersten Weltkrieg folglich bei den bayerischen Husaren. Er studierte Skandinavistik und Anglistik, wurde Doktor der Philologie und so dem DFB mit seinem Beitritt ein nützlicher Botschafter auf internationaler Ebene in einer Zeit, in der nur wenige Leute überhaupt eine Fremdsprache beherrschten. Da er außerdem stets gut gelaunt und äußerst schlagfertig war - sein Enkel bezeichnete ihn später als "Glücksfalls eines Repräsentanten" - flogen ihm in Minutenschnelle die Herzen zu, wenn er einen Raum betrat. Sein Verhältnis zu Herberger war eng - Xandry zählte zu einer Handvoll, die sich mit Seppl duzte. Mit Bauwens verstand er sich gut, wenngleich dessen patriotische Ausbrüche Xandrys mühevolle Vermittlungsarbeit vergangener Jahre mit einem Schlag zunichte zu machen drohten.

Angesichts eines Lebens, das voller Schicksalsschläge war (1938 starb seine erste Frau, 1953 seine einzige Tochter, 1972 die zweite Frau) muss er ein erstaunlich positiver und optimistischer Mensch gewesen sein, voller Lebensfreude, Humor und Weltoffenheit. Er muss dem Deutschen Fußball unschätzbare Dienste geleistet haben.




 

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