Weitere 11 Teilnehmer

 
 
 
   
 

 

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Belgien

Hatte sich mit drei Siegen und ohne Niederlage gegen Schweden und Finnland qualifiziert. Wurde von der Fachwelt vor der WM als stark eingestuft und praktizierte schließlich zügige Angriffe aus einer kompakten Abwehr heraus, die allerdings durch Flügelspiel zu umgehen waren. Hatte als nicht gesetzte Mannschaft gegen England und die Schweiz das Nachsehen.

Kader:
Léopold Anould, Alfons van Brandt, Louis Carré, Henri Coppens, Henri Diricx, Marcel Dries, Charles Geerts, Léopold Gernaey, Denis Houf, Constant Huysmans, R. van Kerkhoven, Victor Meers, Joseph Mermans, Hippolyte Vandenbosch, Pieter Vandenbosch, Josef Vliers.

Spielkleidung:
Trikot - rot; Hose - schwarz; Socken - schwarz mit gelben Stulpen.


Brasilien

Qualifizierte sich ohne Niederlage gegen Paraguay und Chile, gewann aber zweimal nur mit 1:0, wirkte also nicht sooo überlegen. Im Turnier erwies sich das Angriffsspiel dann als völlig unsystematisch und improvisiert. Da es sich um hochklassige Fußballer handelte, widersprach die defensive Spielkonzeption ihres Trainers den Fähigkeiten seiner Spieler.

WM-Aus im Viertelfinale gegen Ungarn durch ein 2:4 nach Verlängerung und unter unschönen Begleitumständen: der Unmut über die Niederlage gipfelte in vorsätzlichen tätlichen Angriffen auf die Gewinner nach Spielende.

Kader:
Alfredo, Baltazar, José Bauer, Brandaozinho, CabeVao, Carlos Castilho, Dequinho, Didi, Ely, Humberto, Indio, Julinho, Maurinho, Mauro, Paulinho, Pinga, J. Pinheiro, Rodriguez, Rubens, D. Santos, N. Santos, Velludo.

Spielkleidung:
Trikot - gelbgrün; Hose - blauweiß; Socken - schwarz mit grünen Stulpen.


England

Obwohl von Schottland, Nordirland und Wales unbesiegt, entpuppten sich die Spieler aus dem Mutterland des Fußballs nach Ansicht der Veranstalter als trockene, solide Handwerker, schematisch und ohne Witz agierend. Neuer Esprit werde benötigt, war das Fazit und durchaus keine Überraschung, nachdem die Engländer den Ungarn binnen sechs Monaten mit 3:6 und 1:7 unterlegen gewesen waren!

Mühevoll wurde die Vorrunde überstanden, bevor man gegen den Titelverteidiger aus Uruguay ausschied.

Kader:
K. Armstrong, Ivan Arthur Broadis, E. Burgin, Roger William Byrne, A. Chilton, James William Dickinson, Thomas Finney, K. Green, J. Haynes, H. Hooper, B. Jezzard, Nathaniel Lofthouse, Stanley Matthews, William Harry McGarry, Gilbert Harold Merrick, James Mullen, Sidney William Owen, A. Quixall, Ronald Staniforth, Tommy Taylor, Dennis James Wilshaw, William Ambrose Wright.

Spielkleidung:
Trikot - weiß; Hose - dunkelblau; Socken - schwarz mit weißen Stulpen.


Frankreich

Qualifizierte sich ungeschlagen gegen Irland (Eire) und Luxemburg, war aber durch diese schwächeren Gegner unterfordert.

Fachleuten zufolge spielte die Équipe unter ihrem wahren Wert. Von der anstrengenden Profisaison müde, agierte man zusammenhanglos, präsentierten sich elf Einzelspieler ohne besonderen Ehrgeiz, ohne Herz und Moral. Folglich schied sie gegen die allerdings starken Gegner aus Jugoslawien und Brasilien aus.

Kader:
Claude Abbès, Abdenaziz Ben Tiffour, Guillaume Bieganski, Antoine Cuissard, René Dereuddre, Lazare Gianessi, Léon Glovacki, Jacques Grimonpon, Robert Jonquet, Reymond Kaelbel, Raymond Kopa, Michel Leblond, Xerxes Louis, Abderraham Mahjoub, Jean-Jacques Marcel, Roger Marche, Armand Penverne, FranVois Remetter, César Ruminski, Erny Schultz, André Strappe, Jean Vincent.

Spielkleidung:
Trikot - blau; Hose - weiß; Socken - schwarz.


Italien

Die gelungene Qualifikation gegen Ägypten mit 2:1 und 5:1konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Italiener noch immer unter den Folgen des Flugzeugabsturzes litten, bei dem 1949 die gesamte Nationalmannschaft starb. Zum einen bedeutete der Tod dieser Spieler einen gewaltigen Aderlass, zum anderen reagierten die betroffenen Vereine mit ausgiebigen "Einkaufstouren" durch Europa, womit in der italienischen Liga zahlreiche Ausländer in die Mannschaften der obersten Klasse integriert, der eigene Nachwuchs dabei allerdings in den Hintergrund gedrängt wurde.

Die Veranstalter machten eine entscheidende Schwäche aus: Die Zusammenhanglosigkeit des Angriffs das Fehlen eines Lenkers. Auf misslungene Improvisation folgten Nervosität und Unbeherrschtheit. Gegen die Schweiz, die als Gastgeber sicherlich einen Heimvorteil besaßen, wurden beide Spiele mit 1:2 und 1:4 verloren und somit die zweite Runde verfehlt.

Kader:
Gian Piero Boniperti, Gino Cappello, Sergio Cervato, Leonardo Costagliola, Rino Ferrario, Amleto Frignani, Carlo Galli, Giorgio Ghezzi, Giovanni Giacomazzi, Guido Gratton, Benito Lorenzi, Ardico Magnini, Giacomo Mari, Ermes Muccinelli, Maino Neri, Fulvio Nesti, Egisto Pandolfini, Gino Pivatelli, Armando Segato, Omero Tognon, Guido Vincenzi, Giovanni Viola.

Spielkleidung:
Trikot - blau; Hose - weiß; Socken - schwarz.


Mexiko

Obwohl man sich mit 19:1 Toren überlegen gegen USA und Haiti durchgesetzt hatte, war die Entwicklung der Mannschaft in den vergangenen vier Jahren stagniert. Als Schwächen traten zutage: Unausgeglichenheit, fehlendes Anpassungsvermögen an den jeweiligen Gegner und taktische Unerfahrenheit wegen zu starker Isolierung. Die Stärken Athletik, Schnelligkeit und Beweglichkeit genügten nicht, um sich gegen Brasilien oder Frankreich durchzusetzen.

Kader:
Moisés Jinich Brook, Antonio Carbajal, Raul Cardenas de la Vega, Carlos Blanco Castanon, Jorge Romo Fuentes, Mario Ochoa Gil, Carlos Septién Gonzales, Alfredo Torres Gonzales, Juan Gomez Gonzales, Tomas Balcazar Gonzales, Narciso López, Sergio Bravo Martinez, Pedro Najera Pacheco, José Luis Prados, Rafael Avalos Rivas, José Naranjo Rivera, Salvador Mota Romero, Carlos Carús Suarez, Saturnino Martinez Tirado, Raúl Arrelano Villegas.

Spielkleidung:
Trikot - rot; Hose - blau; Socken - blau mit roten Stulpen.


Schottland

Die Bewertung durch die Veranstalter klingt zeitlos: Schnell, wuchtig, hart, aber unvermögend im Abschluss hätten die Schotten agiert, die sich als zweitbestes britisches Team für die Schweiz qualifiziert hatten, und anders hat sich der schottische Fußball vermutlich selten präsentieren können. Ein 0:1 gegen Österreich und ein 0:7 gegen Uruguay hinterließen geringe Zweifel am verdienten Ausscheiden im Achtelfinale.

Kader:
John Aird, Allan Brown, Dough Cowie, Willie Cunningham, Jimmy Davidson, Thomas Docherty, R. Evans, William Fernie, G. Hamilton, Fred Martin, John McKenzie, Neil Mochan, William Ormond.

Spielkleidung:
Trikot - dunkelblau; Hose - weiß; Socken - schwarz.


Schweiz

Wenngleich keine Übermannschaft und seit der Erfindung des "Schweizer Riegels" als Feind des Offensivfußballs verdächtig, so ließ sich das Team doch durch die Rückendeckung seiner Landsleute beflügeln und die favorisierten Italiener zweimal besiegen. Die Niederlage gegen England bewirkte dabei wenig Schaden an. Ein wirkliches Stück WM-Geschichte folgte im Achtelfinale gegen den Nachbarn aus Österreich, wenngleich die Schweiz dabei das Nachsehen hatte: trotz einer 3:0-Führung am womöglich heißesten Tag des Jahres unterlag man am Ende mit 5:7. Der Legende zufolge erlitten einige Spieler an diesem Tag einen Hitzschlag.

Kader:
Charles Antenen, Robert Ballamann, Heinz Bigler, Roger Bouquet, Charles Casali, Olivier Eggimann, Walter Eich, Norbert Eschmann, Jacques Fatton, Gilbert Fesselet, Marcel Flückiger, Ivo Frosio, Josef Hügi, Willy Kernen, Roger Mathis, Marcel Mauron, Eugen Meier, André Neury, Eugène Parlier, Ferdinando Riva, Georges Stuber, Roger Vonlanthen.

Spielkleidung:
Trikot - rot mit weißem Kreuz; Hose - weiß; Socken - schwarz mit rotweißen Stulpen.


Südkorea

Durch ein 5:1 und ein 2:2 binnen einer Woche gegen Japan (und nach Chinas Verzicht) gelang überraschend die Qualifikation. Die Mannschaft mit der weitesten Anreise kam durch ihre stattlichen Reisekosten, ihren hohen Altersdurchschnitt und ihre große Freundlichkeit in die Schlagzeilen. Nicht zu vergessen durch ihre Ergebnisse von 0:9 (gegen Ungarn) und 0:7 (gegen die Türkei).

Der Veranstalter prophezeite "diesem Menschenschlag" wegen seiner "Zähigkeit und Lernfähigkeit" bessere Leistungen in späteren Jahren.

Kader:
Byung-Dae Min, Chang-Gi Kang, Chang-Haw Han, Chong-Kap Lee, Duk-Yung Hong, Gi-Choo Lee, Hung-Chull Ham, Il-kap Park, Jae-Sung Pak, Ji-Sung Kim, Jung-Min Choi, Kook-Chim Joung, Kyu-Jong Park, Nak-Won Sung, Nam-Chik Chung, Sang-Gwoon Wo, Sang-Yi Lee, Soo-Nam Lee, Yung-Geun Choi, Yung-Kwang Chu.

Spielkleidung:
Trikot - lilablau; Hose - weiß; Socken - blau.


Tschechoslowakei

Setzte sich ohne Niederlage gegen Rumänien und Bulgarien durch, zwei nicht sehr starke Gegner. Beobachter machten eine robuste und athletische Spielweise aus, sahen allerdings ein negatives Gegenbeispiel zum ungarischen Erfolgskurs: die Tschechen seien eine kollektiv erzogene Elf von Staatsamateuren, überaltert, in der Spielanlage trocken, nüchtern, phantasielos. Keine Spur von Individualität war auszumachen. Das 0:2 gegen Uruguay und das 0:5 gegen Österreich zeugen von klarer Chancenlosigkeit.

Kader:
Oto Hemele, Jan Hertl, Ladislav Hlavacek, Jiri Hledik, Frantisek Ipser, Ladislav Kacani, Jaroslav Kosnor, Anton Krasnohorski, Tadeas Kraus, Bozin Laskov, Anton Malatinsky, Anton Moravcik, Ladislav Novak, Arnost Pazdera, Emil Pazicky, Jiri Pesek, Svatopluk Pluskal, Zdenek Prochazka, Teodor Raiman, Frantisek Safranek, Vilem Schroiff, Jiri Trako.

Spielkleidung:
Trikot - weiß mit blaurotem Brustring; Hose - blau; Socken - blau-weiß geringelt.


Uruguay

Die Mannschaft des Titelverteidigers dosierte ihre Kräfte, setzte sie ökonomisch ein, erweckte so allerdings den Eindruck von Mangel an Einsatzwillen. Trotz einer gewissen Überalterung frappierte sie durch die Fähigkeit, beliebig das Tempo zu variieren, wahlweise zu agieren oder sich aufs Reagieren zu beschränken.

Gegen Tschechen und Schotten wurden die Urus ihrer Favoritenrolle gerecht, das 4:2 gegen England war schon schwerer, das 2:4 gegen Ungarn ließ ihre Endspielträume platzen, und das 1:3 gegen Österreich wirkte lustlos.

Kader:
Julio Abbadie, Javier Ambrois, Carlos Borges, Nestor Carballo, Luis Castro, Luis Cruz, Mirto Davoine, Juan Hobherg, Roberto Leopardi, Julio Maceiras, William Martinez, Roque Maspoli, Omar Mendez, Omar Miguez, Julio Perez, Urbano Rivera, Andrade Rodriguez, Joé Santamaria, Juan Schiaffino, Rafael Souto, Eusebio Tejera, Obdulio Varela.

Spielkleidung:
Trikot - hellblau; Hose - schwarz; Socken - schwarz.




 

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